Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule und der Schauspielakademie Zürich gestaltet MANON 1974 mit dem Lachsfarbenen Boudoir das erste von vielen Environments, in denen sie später alle modernen Medien, sich selbst sowie bis zu 60 Statisten in verschiedenen Rollen einsetzt. Sie wird damit eine der ersten und vielleicht bekanntesten Performance-Künstlerinnen der Schweiz. Nach dem Ende der Lola Montez verabschiedet sie sich mit The artist is present in Form von 15 lebenden doubles von dieser Kunstform.
Von 1977-1980 lebt MANON in Paris, seither mit Unterbrüchen (Amsterdam, Berlin, New York, Genua) wieder in Zürich. In Paris wendet sie sich 1978 der inszenierten Fotografie zu. Es entstehen wichtige Fotoserien in Schwarzweiss wie La dame au crâne rasé, Elektrokardiogramm 303/304, Ball der Einsamkeiten. Diese sind in Kunsthäusern und Galerien im In- und Ausland zu sehen und in den Sammlungen wichtiger Schweizer Museen vertreten. Es existiert kaum eine Anthologie über neuere Fotografie, in der diese Bilder nicht erwähnt würden.
Es folgen Stipendien und Auslandateliers. In den 80er Jahren unterbricht eine Produktionspause, von der MANON heute sagt, dass sie überlebenswichtig gewesen sei, ihre Arbeit für 7 Jahre. Erst 1990 gestaltet sie für das Kunstmuseum St. Gallen wieder eine Fotoserie, diesmal in Farbe, wendet sich danach aber bis 1998 der Installation zu, beispielsweise mit La Stanza delle donne für den Palazzo Ducale in Genua.
Ihre vorwiegenden Themen sind heute die Erotik und die Vergänglichkeit. Dies gilt sowohl für die Fotoserie Forever young, die speziell für die Übersichtsausstellung Werkgruppen 1979-99 für Bianca Pilat Contemporary Art Chicago-Milano geschaffen wird und aus insgesamt rund 50 Bildern besteht, wie auch für die Fotoserie Einst war sie Miss Rimini, welche im Herbst 2003 erstmals gezeigt wurde. Ein Buch zur Fotoserie Einst war sie Miss Rimini erschien im Sommer 2005. Im Frühjahr 2008 erschien im Zuge einer Ausstellung im Helmhaus Zürich und des Swiss Institute New York der Band "MANON - eine Person", in welchem Auszüge aus fast allen Arbeiten seit 1974 bis zu den Werken von 2008 (die Serie "Borderline") abgebildet sind. In den Jahren 2008-2011 entsteht die Arbeit Hotel Dolores. Ein erster Auszug aus dieser Arbeit wurde im Januar 2011 im Aargauer Kunsthaus gezeigt, weitere Teile davon in anschliessenden Ausstellungen wie z.B. in der Galerie Jemiléh Weber und Galerie Baviera Zürich.
Es existieren mehrere TV-Filme, Videos und eine umfangreiche Bibliographie. 2013 entsteht ein einstündiger Dokumentarfilm unter dem Titel MANON - Glamour und Rebellion.
Ausser verschiedenen Stipendien, z.B. dem Bundesstipendium, ist MANON Trägerin des Meret Oppenheim-Preises (2008), des Grossen St. Galler Kulturpreises (2013) und des Fontana-Gränacher-Preises (2008).
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